Natursteine, Bruchsteine, Kalkstein, Basalt, Granit und Sandstein sind ein sehr beliebtes Baumaterial und seit jeher ein historischer Weggefährte des Menschen. Aber auch Feldsteine oder Flusskiesel werden heute noch zum Pflastern für historisch anmutende Wege oder Plätze verwendet.
SANDSTEIN ist ein Sekundargestein aus feinem Quarzsand und einem Kitt, der aus ganz verschiedenen Mineralien bestehen kann, da es durch oberflächliche Verwitterungs- und Ablagerungsprozesse gebildet wurde. Bei seiner Entstehung wurden bestehende Steine mechanisch zerbröselt und an anderer Stelle wieder abgelagert und "zusammengekittet".
Er ist geologisch weit verbreitet und in vielen Faben von gelb bis rot vorhanden.
Die wichtigsten Entstehungsräume für Sandsteine sind die Meere, dabei vor allem die küstennahen Flachmeere, die Schelfe. Der Sand stammt aber meist vom Festland und wird durch Flüsse und Meeresströmungen an seinen endgültigen Ablagerungsort transportiert. Es gibt aber auch zahlreiche Sandsteinvorkommen, die auf dem Festland entstanden sind. Dabei überwiegen die fluvialen, das heißt die von Flüssen abgelagerten Sandsteine deutlich über die vom Wind abgelagerten.
Im Meer abgelagerte Sandsteine finden sich in Deutschland zum Beispiel im Elbsandsteingebirge. Die in Deutschland weit verbreiteten Sandsteine des Buntsandsteins sind hingegen meist auf dem Festland abgelagert worden.
Durch den Auflastdruck der jüngeren, überlagernden Ablagerungen, durch den Druck und die natürlichen Chemikalien des Meer- oder Grundwassers und teilweise auch durch Beimischungen im Sandstein selbst kommt es zur Verfestigung (Diagenese) des Sandes. Dieser Prozess läuft unterschiedlich schnell ab und dauert zwischen wenigen Jahrzehnten und mehreren Millionen Jahren.
Eigenschaften als Baustoff
Sandstein ist ein verbreitetes Baumaterial und wurde oft zum Pflastern oder für Skulpturen verwendet. Sandsteinbauten findet man beispielsweise in Nürnberg oder in Dresden, wo die Mehrzahl der Barockbauten aus Sandstein besteht. Auch das Freiburger Münster ist größtenteils aus Sandstein erbaut. In Dresden verwendete man für den dekorativen Innenbereich den weichen Tonsandstein und für tragende Teile den Quarzsandstein von der Elbe, wie er heute noch von einer Firma in Pirna abgebaut wird. Die Farbe von Sandstein kann, genauso wie die von Sand, variieren, übliche Farben sind grau (ohne Beimengungen wie z. B. Ruhrsandstein aus Hohensyburg, gelb Ibbenbürener Sandstein (durch enthaltenes Limonit), braun, rot durch Hämatit wie bei rotem Wesersandstein und weiß (wie bei grau nur ist die Oberflächenreflexion eine andere), Beispiel Rackwitzer Sandstein. Grün ist der früher südlich des westfälischen Soest abgebaute Grünsandstein, der heute bei Anröchte abgebaute Glaukonitkalkstein ist etwas dunkler als der mittelalterliche Sandstein.
Tonsandstein ist zumeist ein vergleichsweise weiches Gesteinsmaterial und leicht zu bearbeiten, wenn er bruchfrisch ist. Quarzsandsteine sind dagegen "buckelhart" und z. T. schlechter zu bearbeiten als Granit. Gemeinsam ist allen Sandsteinen die fehlende Tausalzbeständigkeit. Die Frostfestigkeit ist je nach Sorte unterschiedlich.
Durch die Ablagerungsrichtung unterscheidet man "im Lager" geschnitten, wenn es parallel zur Schichtung und "gegen das Lager", wenn es orthogonal zur Schichtung geschnitten wird. Die dabei entstehenden Texturen an den Sichtfächen können dabei sehr stark unterschiedlich sein. Der in unsere Gegend weit verbreitete OBERNKIRCHENER SANDSTEIN ist zu 95% ein reiner Quarzsandstein, dessen Struktur von einem gleichmäßigen Feinstkorn in dichter Packung geprägt ist. Der Textur nach ist das Gestein so beschaffen, daß große Steinmetzstücke aus einem Block und großformatige Fassadenplatten hergestellt werden können. Das Gestein ist von weißlicher bis goldgelber und grauer Farbe.